Ii. Frankreich als Kaiserreich.
1. Kaiserwahl und Krönung.
Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien.
Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an.
2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen.
Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht".
Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.
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106
Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648.
Karls V. Kriege mit Franz L von Frankreich ; die Erwerbung Böhmens und Ungarns.
Der erste § m. Karls V. Kriege mit Franz I. In den Kriegen, die Karl V. Rnc0‘ mit Franz I. von Frankreich führte, handelte es sich besonders um die Herrschaft über Italien, zumal über Mailand, das deutsches Reichslehen, aber von den Franzosen in Besitz genommen war. In Oberitalien wurde mit Schlacht bei wechselndem Glücke gesochten; da wurde Franz 1525 in der Schlacht
*iaoin' bei Pavia nicht nur besiegt, sondern auch gefangen; er wurde nach
Madrid geführt.
Hier verstand er sich zu einem Vertrage, in dem er alle Forderungen Karls zu erfüllen versprach. Aber er hielt ihn nicht, sondern schloß sofort nach seiner Befreiung gegen den Kaiser ein Bündnis mit mehreren italienischen Regierungen, u. a. dem Papste, der in Sorge über Karls wachsende Macht Der zweite in Italien war und für seinen Kirchenstaat fürchtete. So begann ein ßriefl- zweiter Krieg. Dessen denkwürdigstes Ereignis ist es, daß im Jahre
1527 die deutschen Landsknechte, erbittert über die säumige Soldzahlung
und in offener Empörung begriffen, ihre Befehlshaber zwangen sie nach Rom zu führen, wo sie reiche Beute zu machen hofften. Selbst gegen ihren bewährten Führer Georg von Frundsberg richteten sie ihre Spieße; in der Erregung traf diesen ein Schlaganfall, dem er bald darauf erlag. Karl von Bourbon, ein französischer Prinz, der zu Karl übergegangen war und das Heer befehligte, tat den Empörten den Willen und führte sie Erstürmung vor Rom. Bei der Bestürmung 'wurde er selbst tödlich , getroffen; aber 9iom die Mauern wurden erstiegen, und während der Papst in der Engelsburg eine Zuflucht gefunden hatte, herrschten die deutschen Landsknechte, plündernd und die kirchlichen Einrichtungen verhöhnend, wochenlang in der ewigen Stadt.
Im Jahre 1529 kam der Friede zustande; Franz leistete auf Italien Verzicht. Auch mit dem Papst versöhnte sich der Kaiser. Er kam im Jahre 1530 mit ihm in Bologna zusammen und ließ sich dort von ihm zum Karl, Kalftr-Kaiser krönen; er ist der letzte deutsche Kaiser*, der seine Krone von einem tröhung. Papste erhalten hat.
§112. Die Türkengefahr und die Erwerbung Böhmens und Ungarns durch das Haus Habsburg. In jener Zeit erschienen die Türken an den Grenzen Deutschlands. Ihr Sultan Su leim an der P r ä ch t i g e fiel -im Jahre 1526 über Ungarn her und besiegte den König Ludwig von Ungarn und Böhmen in einer Schlacht; auf der Flucht ertrank dieser selbst in einem angeschwollenen Bache. Der Erbe seiner Lander war
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Italien Mailand Oberitalien Pavia Madrid Karls Karls Italien Rom Rom Engelsburg Italien Bologna Haus_Habsburg Deutschlands
76
Stifte in weltliche Herrschaften verwandelt und unter die Reichsritter verteilt werden. Die Bauern, welche von ihren geistlichen und weltlichen Herren hart bedrückt wurden, waren unruhig und rüsteten sich zum Aufstande. Als Schutzherr der Kirche'hatte Karl die Pflicht, nach Abstellung der Mißbrauche zu streben; allein dies war durch den Ablaßstreit und seine Folgen sehr erschwert worden. Dazu kam noch, daß König Franz I. von Frankreich, der durch Bestechung deutscher Fürsten vergeblich nach der Kaiserkrone gestrebt hatte, den jungen Kaiser mit Krieg bedrohte und die Türken aufhetzte, daß sie von Osten her in das deutsche Reich einfielen.
Auf dem Reichstage zu Worms (1521) versuchte Karl die kirchlichen Streitigkeiten durch Strenge zu unterdrücken; gleichzeitig gab er sich Mühe, den Papst zu einer Kirchenverbesserung zu bewegen. Er bewirkte, daß sein Lehrer, der fromme Bischof von Utrecht, Adrian Vi., zum Papst gewühlt wurde; aber sein Nachfolger Clemens Vii. schloß einen Bund mit dem Könige von Frankreich gegen den Kaiser. Allerdings erfocht Karl einen glänzenden Sieg bei Pavia und nahm den französischen König gefangen, und die deutschen Landsknechte erstürmten und plünderten Rom; aber dadurch wurde die Berufung einer allgemeinen Kirchenversammlung vorerst unmöglich gemacht.
Während Karl in Italien gegen die Franzosen kämpfte, griff Franz von Sickingen den Kurfürsten von Trier an. Der Kurfürst von der Pfalz und der Landgraf Philipp von Hessen kamen dem Trierer zu Hilfe. Franz von Sickingen mußte die Belagerung von Trier ausgeben und zog sich in seine feste Burg Landstuhl zurück. Hier wurde er von den Verbündeten belagert und verlor sein Leben durch einen Kanonenschuß.
2. Der Bauernkrieg.
3ni Sommer des Jahres 1524 brach am Oberrhein ein Ausstand der Bauern aus, der sich in Jahresfrist über das Elsaß, den Breisgau, Schwaben, Franken bis nach Sachsen und Thüringen verbreitete. Die Bauern waren von ihren geistlichen und weltlichen Grundherren stark bedrückt und mußten große Abgaben zahlen. Sie taten sich daher zu Bündnissen zusammen, um sich von den Grundherren freizumachen. Sie wollten sortan nur dem Kaiser und dem Reiche untertan sein und nicht mehr Lasten tragen, als durch Recht, Billigkeit und Gottes Wort geboten sei. Als Bündniszeichen hatten sie auf ihren Fahnen einen Bauernschuh, den Bundschuh, und davon gaben sie dem Bündnisse selbst den Namen „Bundschuh". Am härtesten wurden die Klöster mitgenommen. Sie wurden ausgeplündert, ihre Zinsbücher zerrissen, die Kirchen geschändet, verwüstet und in
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Extrahierte Ortsnamen: Worms Utrecht Frankreich Pavia Rom Italien Schwaben Sachsen Gottes
Die uere Politik des deutschen Reichs.
93
Deutschland zu. Seitdem trat eine Erkaltung in den gegenseitigen Beziehungen beider Mchte ein.
Diese Wahrnehmung brachte Bismarck zu dem Entschlsse, ein engeres Bndnis mit O st e r re i ch einzugehen, und er erhielt dazu die Genehmi-gung seines Kaisers. Der Zweibund, der 1879 abgeschlossen wurde, ver- 1879. wandelte sich vier Jahre spter durch den Beitritt Italiens in einen Dreibund. Die Italiener hatten sich den Umstand zunutze gemacht, da des deutsch-franzsischen Krieges wegen die franzsische Besatzung, die bis-her zum Schutze des Papstes in Rom gestanden hatte, abgezogen war. Im September 1870 hatten sie Rom besetzt; jetzt erst war die Einheit Italiens vollendet. Aber der junge Staat litt unter der Migunst Frank-reichs; und als Frankreich die Schutzherrschast der das Algerien benach-barte Tunis bernahm, welches die italienischen Staatsmnner fr ihr Vaterland einst zu erwerben gehofft hatten, schlo sich Italien, wo im Jahre 1878 auf Viktor Emanuel fein Sohn H u m b e r t gefolgt war, im Jahre 1883 an das deutsch-sterreichische Bndnis an. Der Drei- $reeurnb bund ist seitdem regelmig verlngert worden. 1883.
Einige Jahre spter, im Jahre 1887, schien es wirklich zu dem Kriege zwischen Frankreich und Deutschland, der so lange gedroht hatte, kommen zu sollen; es war die Zeit, wo der General Boulanger franzsischer Kriegsminister war. Doch blieb auch dieses Mal der Friede erhalten. Zu Rußland wute Bismarck ein leidliches Verhltnis zu erhalten, obwohl Alexander Iii., der 1881 seinem durch ein Dynamitattentat et-, mordeten Vater Alexander gefolgt war, kein Freund Deutschlands war.
Erst zu Beginn der neunziger Jahre trat eine Annherung zwischen Frank-reich und Rußland ein. Im Jahre 1894 starb Alexander Iii., und ihm folgte Nikolaus Ii.
71. Die deutsche Kolonialpolitik. In derselben Zeit, in der Deutschland eine so machtvolle Stellung unter den Nationen einnahm, betrat es neue Bahnen, indem es berseeische Kolonien erwarb. 1884 wurden Deutsche
n . , _ ' ii/ Kolonien
zuerst die Erwerbungen des Bremer Kaufmanns L d e r i tz in den f d - 1884. we st afrikanischen Gebieten nrdlich des Oranjeslusses unter deut-schen Schutz gestellt und sodann die deutsche Flagge in Togoland und Kamerun gehit. Im nchsten Jahre wurden die Erwerbungen, welche Karl Peters und andere im Auftrage einer deutschen Gesellschaft in O st -a f r i k a gemacht hatten, ebenfalls unter den Schutz des Reiches gestellt. So fate Deutschland Fu in Afrika und sicherte sich bei der Aufteilung dieses Erdteils, die sich in den letzten Jahrzehnten des neunzehnten Jahr-
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Der schmalkaldische Krieg. 15461517.
111
1545 von dem Papst in der Stadt T r i e n t in Sdtirol erffnet wurde; sie hatten erklrt, da sie eine vom Papst geleitete Kirchenversammlung nicht als ein freies Konzil anerkennen knnten. So bereitete sich der Religions-krieg vor.
Der Kaiser ging mit besseren Aussichten in den Kampf als die Protestanten. Schon das kam ihm zugute, da er, der in vielen Kriegen und Hndeln zum weitblickenden, entschlossenen Staatsmann und Feldherrn herangereift war, selbst als oberster Kriegsherr den Befehl fhrte, während auf feiten des schmalkaldischen Bundes vielfach Uneinigkeit herrschte. Er hatte ferner ein Bndnis mit dem Papste geschlossen, der ihm gegen die Ketzer Geld und Truppen stellte. Noch wichtiger war sein Einvernehmen mit einem protestantischen Fürsten, dem Herzog Moritz von Sachsen-?aken" Meien. Diesem jungen Fürsten bedeuteten die gemeinsamen Interessen des Protestantismus nicht viel, desto mehr die Erhebung seines Hauses; er hoffte dem Ernestiner Johann Friedrich, dem Sohne und Nachfolger Johanns des Bestndigen, den Kurhut zu entreien und trat daher mit dem Kaiser in geheime Verbindung.
Martin Luther sollte den Religionskrieg nicht mehr erleben; er thers Tod starb am 18. Februar 1546 in seiner Vaterstadt Eis leben, wohin er sich ^1546,"" trotz seiner Jahre und schmerzender Krankheit begeben hatte. Seine Leiche wurde in feierlichem Zuge nach Wittenberg gebracht; in Stdten und Drfern luteten die Glocken; in der Schlokirche wurde sie beigesetzt. In ihm war ein religiser Held, ein glaubensstarker Mann und zugleich eine echt deutsche Persnlichkeit von starker Willenskraft und zugleich von kindlicher Tiefe des Gemts, einer der Grten unseres Volkes, dahingegangen.
U9. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Der Krieg, der im Sommer 1546 ausbrach, wurde zunchst in Oberdeutschland gefhrt.
Hier hatten die Protestanten ein starkes Heer, konnten sich aber nicht zu tat-krftigem Handeln entschlieen.
Da fiel pltzlich Herzog M o r i tz in das Gebiet des Kurfrsten Johann Friedrich ein. Nun kehrte dieser nach Sachsen zurck. Die sd-deutschen Reichs stnde wagten jetzt nicht mehr dem Kaiser Wider-stand zu leisten und baten um Gnade. Im Frhling 1547 erschien der Kaiser sodann mit einem starken Heere an der Elbe. Durch eine Furt ber-schritten die Kaiserlichen, die der Herzog von Alba befehligte, den Strom.
fm e Kampfe; Johann Friedrich hatte nur et 4000 Mann, die bald zersprengt wurden, ward selbst verwundet, gefangen ^1547' und Or den Kaiser gefhrt. Als er ihn mit den Worten allergndigster
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184 Die deutsche Reformation bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 99. 100.
trat, Franz I. auch das bergewicht in Italien wieder. Endlich entschied der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Franz geriet in Gefangenschaft und mute, um seine Freiheit wiederzuerlangen, in den Frieden von Madrid willigen (1526). Er war aber nicht gesonnen, die schweren Bedingungen zu erfllen, unter denen er den Frieden ge-schlssen und beschworen hatte. Der Papst entband ihn des geleisteten Eides und schlo mit ihm die Heilige Liga zu Coguac; ihr trat auch England bei. In dem Kriege, der alsbald wieder ausbrach, erstrmten die kaiserlichen Truppen unter dem Connetable von Bourbou Rom; hierbei fiel Bourbou, der Papst aber wurde eine Zeitlang in der Engels-brg belagert. Im Damenfrieden zu Cambrai, der durch die Bemhungen zweier Frstinnen aus Karls und Franzens Familie zustande kam (1529), verzichtete jener auf Burgund, während der franzsische König seinen Ansprchen auf Italien entsagte. Im folgenden Jahre wurde Karl zu Bologna vom Papste zum Kaiser gekrnt*); mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck.
Die Trken- Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten ftiege' sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Snleiman Ii., der Prchtige, schlug das ungarische Heer bei Moh acs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da König Ludwig (vgl. 97 am Ende) in der Schlacht gefallen war, kamen die Kronen seiner beiden Lnder Bhmen und Ungarn an seinen Schwager Ferdinand, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. Immerhin wurde damit der Grund zur heutigen sterreichisch-Ungarifchen Monarchie gelegt. Im Jahre 1529 belagerte Snleiman Wien. Die Stadt wurde tapfer verteidigt und hielt sich/bis ein deutsches Heer, das ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt worden war, durch sein Heran-nahen den Feind zum Abzug ntigte.
Die Trken Wie auf dem Landwege (durch Ungarn), drangen die Trken zugleich im Mittel- auf dem Mittellndischen Meere westwrts vor, wo lange die Johanniter-meer- rter auf Rhodus, die Venezianer und die Genuesen die Vorkmpfer der Christen gewesen waren. Einige Jahre, nachdem Suleiman Rhodus erobert hatte (1522), berlie Karl V. dem Orden die Insel Malta (Malteser!.
100. Die Schweizer Reformation. Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Reformation, in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf.
Zwingii Der Reformator der deutschen Schweiz ist Ulrich Zwingli, ge-(1484-1531). 6orm (1484) zu Wildhaus in Toggenburg, zuletzt Leutpriester (d. h. mit dem eigentlichen Pfarramte betraut) in Zrich. Auch er begann mit
*) Letzte Kaiserkrnung in Italien.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Pavia Madrid England Bourbou_Rom Cambrai Karls Burgund Italien Bologna Deutschland Osteuropa Haus_Habsburg Donau Wien Ungarn Karls Ungarn Wien Ungarn Johanniter-meer- Malta Wittenberg Genf Wildhaus Toggenburg Zrich Italien
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck.
Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809.
Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen.
Krieg gegen Hsterreich. 1809.
3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg.
Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt.
Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten.
Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen.
w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Karls Ferdinand Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons Napoleons Andreas_Hofer Passeier Haspinger
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
268 Neue Geschichte.
zu groß, und so kapitulirte Paris 31. März 1814, weil Frankreich wirklich seiner müde geworden war. Napoleon wurde des Thrones entsetzt, und mußte sich mit dem Besitz der Insel Elba begnügen. Dagegen bestieg Ludwig Xviii., Bruder des enthaupteten Ludwig, den französischen Thron. Allein noch saßen die Fürsten zu Wien beisammen, um die babylonische Verwirrung unter Fürsten
Marschall Blücher.
und Völkern zurechtzubringen, als die Nachricht erscholl (März 1815), Napoleon sei entsprungen und throne bereits wieder als Kaiser in Paris. Nicht sowohl das Volk, als das aus der deutschen Gefangenschaft zurückgekehrte Militär wurde, wo es sich ihm entgegenstellte, von seiner Erscheinung und seinen Worten bezaubert. Seine Regierung aber dauerte nur 100 Tage. Denn im
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Elba Paris
Autor: Kurze, Friedrich, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
3. Die Bartholomäusnacht 1572 15
hat, habe ich den ehrenwerten und christlichen Entschluß erfahren, den er gefaßt hat, den Admiral und die anderen Personen von Hang zu töten, die zu dessen Anhang und Partei gehörten. Ich habe mich darüber gefreut, wie Sie Sich denken können, ebensosehr, weil es dem Dienste (Bottes und dem töohle der Religion förderlich war, so gefährliche Leute zu beseitigen, als weil es dazu beitragen wird, daß der König von Frankreich fester zu mir hält; denn es ist klar, daß von heute ab weder die deutschen Protestanten noch die Königin von England ihm trauen werden, — und weil ich es ebenso für gewiß halte, daß das für die schnellere Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden große Bedeutung haben wird_____________
4. Philipps stttgriff auf England, a) Äußerungen des Papstes Sixtus V. über Königin Elisabeth.
Nach venezianischen Depeschen aus Rom.1 [31. Mai 1586:] Ich habe die Rechnungen über die Beträge eingesehen, die Paul Iii. dem Kaiser Karl V. in Deutschland hat zukommen lassen, ebenso die Verrechnung der Gelder, die Julius Iii. in Sachen Parmas hat flüssig gemacht, und der andern, die Paul Iv. — Gott möge es ihm verzeihen — den Franzosen gezahlt hat, um sie nach Italien zu bringen, und schließlich auch der Summen, die Pius V. der Liga beigesteuert; ich will dem König von Spanien viermal, ich sage viermal so viel für sein Unternehmen wider England geben. [Aber es müsse auch gleich jetzt gehandelt werden, wo die englischen Streitkräfte weit zerstreut feien.]
[12. März 1588:] Das ist eine große Frau, und wenn sie katholisch wäre, so wäre sie eine beispiellose Erscheinung, und ich würde sie hochschätzen; sie läßt es in der Regierung ihres Reiches an nichts fehlen, und jetzt will sie auch in Konstantinopel den versuch anstellen, den König von Spanien von seinem Unternehmen abzulenken; sie macht alle erdenkliche Anstrengung, hat 140 Schiffe zur See; Dänemark und Sachsen gewähren ihr ausgiebige Geldhilfe; sie hat sich befestigt und hat die Gelegenheit benutzt, es mit aller Bequemlichkeit zu tun. [Philipp I!. dagegen habe schlechte Vorkehrungen getroffen.] [20. August 1588:] Idenn diese Frau nur katholisch wäre, möchte ich sie über die Maßen lieben; denn man kann sie nicht hoch genug preisen. Seht nur diesen Drake; was ist’s mit ihm? wie gering sind seine Kräfte! Nichtsdestoweniger hat er (1587) dem Könige in der Meerenge von Gibraltar 25 Schiffe verbrannt, ebensoviel im Hafen von Lissabon, hat überall gute Prisen gemacht, die Insel San Domingo ausgeplündert und steht jetzt in solcher Achtung, daß seine Leute für ihn ins Feuer gehen, um an feinem Gewinne teilzunehmen, die Gegner vor ihm fliehen, weil die Furcht sie antreibt. Ich bedauere, es sagen zu müssen, aber von dieser spanischen Armada gewärtige ich Schlimmes, und mir bangt vor einem Mißerfolg.
1 3m Auszug deutsch bei 111. Brosch, Zeitschr. f. allgemeine Geschichte, hrsg. von G. v. Zwiedineck-Südenhorst I (Stuttgart 1884) 776—790.
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Karl_V. Karl_V. Julius_Iii August
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England England Deutschland Italien Spanien England Konstantinopel Spanien Sachsen Lissabon San_Domingo Stuttgart
§. 2, 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. 41
Braunschweig, Glieder des schrnalkaldischen Bundes, hart bedrängte, rüsteten die Bundeshäupter ein Heer, vertrieben den gewalt-thätigen Herzog aus dem Lande und behielten es im Besitz, um den Gottesdienst nach lutherischer Weise einzurichten (1542). Als später der Herzog mit französischen Hilfsgeldern ein Heer warb und in fein Land zurückkehrte, wurde er vom Landgrafen Philipp von Hessen 1545 bei Nord heim besiegt, gefangen genommen und auf die Festung Ziegenhain gebracht.
In dem nämlichen Jahre eröffnete der Papst das öfters verheißene Konzil zu Orient in Tyrol. Allein die Protestanten verweigerten die Teilnahme an demselben, weil ein Konzil, auf welchem der Papst den Vorsitz führe, um als Kläger und Richter in einer Person aufzutreten, ein unfreies, ihnen dagegen ein freies, unparteiisches, deutsches Konzil versprochen worden sei. Der Kaiser zeigte sich zwar persönlich noch immer mild gegen die Protestanten, trat aber, da er mit Frankreich und der Pforte Friede geschlossen hatte, in ein geheimes Bündnis mit dem Papste. Es war dem Kaiser daran gelegen, sein Ansehen im Reiche gegenüber den Anmaßungen und Auflehnungen der Fürsten und Städte aufrecht zu erhalten. Während Karl dies Bündnis geheim hielt, veröffentlichte der Papst eine Bulle, in welcher er allen, welche zu einem Zuge gegen die Protestanten helfen würden, einen ausgedehnten Ablaß zusicherte (1546).
Luthers Tod. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Er hatte in den letzten zwanzig Jahren seines thaten-reichen Lebens viel mit körperlichen Leiden zu kämpfen, aber den Mut nie verloren. Im Februar 1546 beriefen ihn die Grafen von Mansfeld nach Eis leben, um Streitigkeiten in ihrer Familie zu schlichten. So schwach er sich fühlte, so machte er sich doch auf, wohnte alle Tage den Sitzungen der Grafen bei und predigte noch viermal. Am Abend des 16. Februar fühlte er sich bereits so unwohl, daß er von seinem Tode redete. Am andern Morgen konnte er das Zimmer nicht verlassen; er äußerte gelegentlich: „Ich bin hier zu Eisleben geboren, wie, wenn ich hier sterben sollte?" Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Er fühlte Bangigkeit und große Mattigkeit. Als er sich zu Bette legte, gab er allen Freunden und feinen beiden Söhnen, welche fein Lager umstanden, die Hand, wünschte ihnen gute Nacht und sprach: „Betet zu unserm Herrn für fein Evangelium, daß es ihm wohlgehe; denn das Konzilium zu Trient und der leidige Papst Zürnet hart mit ihm." Schwer atmend schlief er ein, erwachte aber um 1 Uhr wieder und klagte heftig über Brustbeklemmungen. Die
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Karl_dies_Bündnis Karl
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Nord Tyrol Frankreich Luthers Mansfeld